Als ich zum ersten Mal meditierte, hatte ich großen Respekt davor: so lange still zu sitzen, nicht zu denken, einen Metazustand zwischen Entspannung und Erleuchtung zu erreichen. Wie sollte ich das denn bitte schaffen? Genau das musst du nicht, und Müssen hat hier sowieso keinen Platz. Es gibt keine Regeln, es gibt keinen Wettbewerb und du kannst nichts falsch machen. Diese Erkenntnis war für mich befremdlich und befreiend zugleich. Übe, im Moment zu sein.
Ich habe dir hier versucht, eine kleine Übersicht über die häufigsten Meditationsarten zu bieten. Meditation kann aber so vielfältig und individuell ausgeübt werden und vieles wiederholt sich in den unterschiedlichen Stilen.
Letztendlich haben sie aber alles dasselbe Ziel, wie Jon Kabat-Zinn es hier so schön zusammenfasst: “Bei der Meditation geht es nicht um den Versuch, irgendwo hinzugelangen. Es geht darum, dass wir uns selbst erlauben, genau dort zu sein, wo wir sind, und genau so zu sein, wie wir sind, und das auch der Welt zu erlauben, genau so zu sein, wie sie in diesem Augenblick ist.”
Eine allgemein gültigen Überblick über alle verschiedenen Meditationsarten konnte ich nirgends finden. Wahrscheinlich ist das bei all den verschiedenen Stilen aus unterschiedlichen Kulturen und Traditionen auch unmöglich. In diesem Blogpost habe ich versucht dir (und mir) einen groben, knackigen Überblick über aktive und passive Meditationsarten zu geben, als Wegweiserin und Inspiration, falls du deinen meditativen Horizont ausweiten möchtest.
Zu den passive Meditationsarten zählen:
1. Die Achtsamkeitsmeditation:
Bei der Achtsamkeitsmeditation geht es darum, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen, ohne Urteile zu fällen. Man konzentriert sich auf den Atem, die Körperempfindungen, Gedanken oder Gefühle, die auftauchen, und lässt sie ohne Bewertung vorbeiziehen. Sie ist wahrscheinlich die bekannteste Meditationsart in Deutschland und auch mein persönlicher Favorit.
2. Die Vipassana-Meditation:
Vipassana ist eine traditionelle buddhistische Meditationspraxis, die auf der Entwicklung von Achtsamkeit und Einsicht basiert. Sie zielt darauf ab, die wahre Natur der Realität zu erkennen und den Geist von Unwissenheit und Leiden zu befreien. Vielleicht hat der oder die ein oder andere schon mal von einem Vipassana Schweigeretreat gehört. Durch das Schweigen soll der Geist beruhigt werden und vor allem aber auch unser Gehirn von Altlasten zu befreien.
3. Die Transzendentale Meditation:
Diese Form der Meditation beinhaltet das wiederholte Mantra-Chanten, bei dem ein persönliches Mantra in Gedanken wiederholt wird, um einen Zustand tiefer Entspannung und Stille zu erreichen. Der Inder Maharishi Mahesh Yogi gründete diese geistige Erneuerungsbewegung, die im Westen besonders durch ihre Flugversuche, das sogenannte „Yogische Fliegen“, Aufmerksamkeit und Kontroversen erregte.
4. Die Metta-Meditation:
Diese Meditationstechnik zielt darauf ab, liebevolle Güte und Mitgefühl zu entwickeln. Man wiederholt positive Affirmationen oder Sätze, um Liebe und Wohlwollen für sich selbst, nahestehende Personen, Fremde und sogar für schwierige Menschen zu kultivieren. Sie eignet sich sowohl dafür, die eigene Weltsicht wohlwollend zu verändern, als auch negative Emotionen und geistige Narben bei sich oder anderen zu heilen.
5. Die Atemmeditation:
Diese Meditation konzentriert sich auf den Atem als Fokuspunkt. Man beobachtet den natürlichen Atemfluss, ohne ihn zu verändern, und kehrt immer wieder zur Beobachtung des Atems zurück, um den Geist zu beruhigen und zu zentrieren. Im Prinzip handelt es sich hier um eine Achtsamkeitsmeditation, die sich rein auf den Fokuspunkt des Atems richtet.
6. Die Visualisierung oder geführte Meditation:
Hierbei wird die innere Vorstellungskraft genutzt, um eine entspannende oder inspirierende Szene zu visualisieren. Eine geführte Meditation kann von einer Stimme oder einer Aufnahme geleitet werden, die Anweisungen gibt, um eine bestimmte Erfahrung zu fördern. Man kann sie als eine Art Traumreise verstehen.
Zu den aktiven Meditationsarten zählen:
1. Die Gehmeditation:
Die Gehmeditation ist eine Form der aktiven Meditation, bei der man sich auf den Akt des Gehens konzentriert. Man geht langsam und absichtlich, wobei der Fokus auf den Bewegungen der Beine, dem Kontakt mit dem Boden und dem Atem liegt. Es ist eine Möglichkeit, Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren und den Geist zu beruhigen, während man sich körperlich bewegt.
2. Die dynamische Meditation:
Die dynamische Meditation ist eine aktive Meditationstechnik, die darauf abzielt, Energie aufzubauen und emotionale Blockaden zu lösen. Sie wurde von Osho entwickelt und besteht aus verschiedenen Phasen, die körperliche Bewegung, Atmung, Klang und Stille kombinieren. Die dynamische Meditation kann intensiv sein und erfordert körperliche Aktivität.
Immer wieder, wenn ich mir die unglaubliche gesundheitsfördernde Wirkung der Meditation vor Augen führe, wird mir eines klar. Ich will nie wieder nicht meditieren. Wir wissen heute, dass sie unsere Resilienz stärkt, die Phasen der Entspannung fördert, unsere Konzentrationsfähigkeit steigert, uns mehr Kreativität und Achtsamkeit im Alltag schenkt, unsere Intuition und körperliche Eigenwahrnehmung stärkt, die geistige Fittness in Schwung hält, die emotionale Stabilität festigt, unser Immunsystem stärkt, entzündungshemmend wirkt, uns besser schlafen lässt, eine gesunde Ernährung unterstützt, eine komplementäre Superwaffe im Kampf gegen Migräne, PMS/PMDS, Wechseljahrsbeschwerden, chronische Schmerzen und viele weitere Erkrankungen ist, unser Sexleben verbessern kann und allgemein die Chance auf ein langes, gesundes und glückliches Leben erhöht.
Daher ist Meditation zum wichtigsten Tool meiner Gesundheitsfürsorge geworden. Selbst in Zeiten, in denen meine Meditationsroutine ein wenig eingeschläft, kehrt sie zur rechten Zeit zu mir zurück und schenkt mir genau die Gelassenheit und Zuversicht, die ich brauche.
Zum Abschluss dieses Blogartikels als Ode an die Meditation bleibt mir nur noch eins zu sagen: OM 🕉️
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